Wie wichtig sind Webdesign Trends?

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Bei einem Website-Relaunch geht es unter anderem darum, eine „zeitgemäße“ Website zu erstellen. Nicht selten wird bereits in Vorgesprächen von Kundenseite das Thema „Trends“ angesprochen. Es scheint – verständlicherweise – ein Bedürfnis nach einer Website zu geben, die modern erscheint, also eventuell auch aktuelle Trends berücksichtigt.

Was aber sind genau „Webdesign Trends“? Und sollte man diese befolgen oder eher ignorieren? Denn es steckt ja quasi im Namen: Ein Trend ist eine Veränderung, die sich nicht – oder zumindest sehr selten – dauerhaft hält. Aber was ist, wenn der Trend vorüber ist – soll dann einfach eine neue Website erstellt werden?

Der Reihe nach:

Die Online-Welt ist eine extrem schnelllebige. Moden, Trends, Techniken kommen und gehen in einem deutlich schnelleren Zyklus als in der Offline-Welt.

Im Webdesign gibt es unzählige Trends: von großen und wichtigen bis hin zu eher kleinen, unscheinbaren. Trends, die eher das Optische betreffen, aber auch Entwicklungen, die das Technische oder die Benutzerführung betreffen.

Die Webdesign-Entwicklung

Über die Jahrzehnte sind immer wieder unterschiedliche Webdesign-Trends aufgekommen und vor allem wieder verschwunden. Sie waren meistens Ausdruck des jeweiligen (Online-)Zeitgeistes. Und so sieht man Websites auch schnell an, aus welcher Zeit diese stammen, welche Webdesign-Trends Mode waren bzw. sind. Nicht selten, dass ich bei Website-Relaunch-Anfragen das Alter der bestehenden Website ungefähr richtig einschätze.

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Die Entwicklung des Webdesigns über die vergangenen beiden Jahrzehnte.

Websites, die vor fünf, zehn oder gar mehr Jahren erstellt wurden, sehen heutzutage in den meisten Fällen eben „alt“ aus und nicht mehr zeitgemäß. Je stärker aktuelle Trends damals eingesetzt wurden, umso schneller schritt die Alterung voran.

Im Umkehrschluss:
Je weniger aktuelle Trends beachtet wurden, umso langlebiger und zeitloser ist das Webdesign.

Sollte man Webdesign-Trends folgen?

Liest man die jährlich erscheinenden Artikel in den Fachblogs zu den kommenden Trends stellt man fest, dass sich diese oft über Jahre gleichen oder „Trends“ erwähnt werden, die eigentlich keine sind, wie bspw. „Responsive Webdesign“. Das sind anstatt Trends eher Entwicklungen, die geblieben sind. Und das aus guten Gründen. Responsives Webdesign, also Websites, die sich dem Ausgabegerät wie bspw. Smartphone oder Tablet anpassen, sind heutzutage und zukünftig selbstverständlich.

Und doch: Webdesign Trends gibt es aus gutem Grund.

Sie beeinflussen das aktuelle Erscheinungsbild vieler Websites. Gerade daher sollte ein Webdesigner wissen, was gerade „angesagt“ ist und diese Entwicklungen beobachen und bei Bedarf auch selber einsetzen können.

Einem Trend zu folgen, heißt ja vor allem auch, sich der aktuellen Mode, dem Zeitgeist anzupassen. Eine Website, die Trends befolgt, wirkt modern.

Einem Trend zu folgen, schafft unter Umständen eine zeitgemäße Website. Es beinhaltet aber irgendwie auch, dass die Website in vielleicht schon wenigen Jahren eben gerade deswegen nicht mehr zeitgemäß aussieht. Aber wenige Jahre im Webdesign, in der digitalen Welt, das sind viele Jahre im realen Leben! Und da sich eine Website sowieso ständig weiterentwickeln sollte mit regelmäßigen größeren Relaunches, lässt sich auch die Umsetzung eines Design-„Trends“ nach wenigen Jahren anpassen.

Der Einsatz von Trends sollte daher mit Bedacht erfolgen:
Was ist die Intention der Website, was sind die Ziele des Website-Betreibers, wer sind die Zielgruppen?

Daraus lässt sich schon schnell erkennen, wie „trendig“ die Website sein sollte. Bei den meisten Corporate Websites wird eher Wert auf ein zeitloses Design gelegt, das nicht in zwei, drei Jahren überholt wirkt. Und doch gibt es einige Webdesign-Trends, die auch gerade für Unternehmen-Websites interessant sein können.

Einige spannende stelle ich kurz vor:

Fixed Navigation

Webseiten werden immer länger:
Anstatt Inhalte auf viele einzelne Unterseiten aufzuteilen, werden diese lieber untereinander angeordnet, so dass ein – unschönes Wort – „Schlauch“ entsteht.

Dass User intuitiv nach unten scrollen und auch kein Problem mit längeren Seiten haben, ist eine Entwicklung, die sich in den vergangenen Jahren gefestigt hat. Und wie viele Trends wurde dieser von den technischen Entwicklungen beeinflusst: Wir sind es inzwischen gewohnt, (lange) auf Smartphones und Tablets zu scrollen, angetrieben von den sozialen Netzwerken und ihren Streams.

Dies hat sich ebenfalls auf Websites übertragen und nun werden einzelne Unterseiten eher länger. Als Folge daraus hat sich die fixe Navigation entwickelt. Sie ist inzwischen ein typischer Bestandteil der modernen Standard-Layouts. Die Navigationsleiste bleibt hier während des Scrollens am oberen Browserrand stehen. Sie wird also nicht weggescrollt, sondern ist immer sichtbar. Manchmal verringert sich die Höhe der Navigation beim ersten Scrollen.

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Auch beim Scrollen bleibt die Navigationsleiste immer am oberen Browserrand sichtbar.

Der Vorteil ist, dass dadurch die Navigation (und oft auch das Logo) jederzeit sichtbar und erreichbar ist. So können sich die User schnell neu orientieren und müssen nicht erst wieder ganz nach oben zur Hauptnavigation scrollen, um weitere Unterseiten besuchen zu können.

Wie bei den anderen (folgenden) Trends gilt auch hier:
Dies ist keine Pauschallösung, sondern muss von Website zu Website neu betrachtet werden, ob es sinnvoll und passend ist.

Card Design

Immer mehr Informationen, immer weniger Zeit – so lassen sich unser Leben in der westlichen Welt und unser Alltag im Internet ganz gut zusammenfassen. Als Folge dessen sollten Inhalte weniger lange zusammenhängende Fließtexte sein (à la Word-Dateien). Da die User die Seiten eher abscannen, querlesen und mal hier, mal dort hängen bleiben, sollten Inhalte eher als einzelne kleine(re) Inhaltsmodule gedacht werden – so eine Art „Inhaltshäppchen“.

Dadurch ergeben sich in der Gestaltung viele einzelne Blöcke, die variabel angeordnet werden können. Diese Blöcke können auch optisch als solche gestaltet werden, so dass klar ist, dass dies eine optische und inhaltliche Einheit ist.

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Zwei Beispiele für das typische Card-Design: Die Inhalte sind in kleine(re) Informationseinheiten aufgeteilt.

Darunter versteht man das sogenannte Card-Design: Die Inhalte können flexibel angeordnet werden. Fast vorstellbar wie „Spielkarten“ auf einem Tisch, die sich beliebig verschieben und neu anordnen lassen.

Durch das Card Design werden die Informationsblöcke sauber getrennt und übersichtlich dargestellt.

Gerade auch bei Corporate Websites ist die Inhaltsdarstellung im Card Design sehr attraktiv. Es müssen ja nicht zwangsläufig alle Inhalte so gestaltet werden, aber für viele Abschnitte kann dies eine sinnvolle Lösung sein.

Minimalismus

Wir sind täglich überfrachtet mit Informationen. Auch im Design besteht daher der Wunsch nach Vereinfachung und Reduzierung. Der Minimalismus-Trend trägt dem Rechnung.

Die Herausforderung dabei ist, dass es nicht einfach nur darum geht, etwas weg zu lassen, sondern nur den Kern hervorzuheben, also das wirklich Wichtige und Notwendige. Dies ist deutlich schwieriger als gedacht. Die Kernbotschaft sprachlich und visuell auf den Punkt zu bringen, ohne viele Worte oder grafische Elemente einzusetzen, ist ein große Herausforderung.

Das Weglassen (fast) aller Gestaltungselemente bis nur noch das Wichtigste übrig bleibt:
Dieser Trend zwingt dazu, klare inhaltliche Prioritäten zu setzen.

Minimalistische Designs lenken nicht vom Inhalt ab, sondern unterstützen diesen.

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Minimalistische Designs müssen nicht gleich aussehen: Vielmehr geht es um eine Reduktion auf die wirklich wichtigen Inhalte und Gestaltungselemente.

Für viele Corporate Websites ist ein minimalistischer Designansatz sinnvoll. Er hilft, die essenziellen Inhalte und Botschaften herauszuarbeiten und zu präsentieren.

Große Typografie

Lesbarkeit ist alles. Die Texte können noch so gut geschrieben sein, wenn sie nicht gut lesbar sind, bringt das leider nichts. Textgestaltung sorgt aber nicht nur für gute Lesbarkeit, Texte lassen sich ebenfalls als Gestaltungselemente einsetzen.

Die Entwicklung in der Typografie geht dabei hin zu immer größeren Texten. Zum einen geben es die immer größer werdenden Monitore her (ein „Gegentrend“ zu den kleineren mobilen Endgeräten), und zum anderen lassen sich mit der Typografie ganz individuelle Gestaltungen umsetzen. Anstatt die immer selben Agenturbilder und Icons zu verwenden, setzen nicht wenige Websites auf markante Typografie. Markant heißt nicht unleserlich, sondern prägnant und individuell und meistens auch groß.

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Große, markante Typografie ist ein Hingucker und tolles Gestaltungselement.

Die große Auswahl an sog. Webfonts und die hochauflösenden Monitore bieten die Möglichkeit, auch Serifen-Schriftarten einzusetzen, ohne dass die Lesbarkeit darunter leidet.

So lassen sich Trends und Gestaltungen umsetzen, die man bisher nur aus dem Printbereich kannte. Die große, markante typografische Gestaltung gehört dazu.

Überlappende Inhalte

Moderne Websites haben oft einen sehr ähnlichen Aufbau:
Einen großformatigen Hero-Bereich. Darunter kleinere Teaser in zwei, drei Spalten angeordnet, oft mit Icons darüber.

Vieles davon sorgt für eine hohe Übersichtlichkeit und Lesbarkeit. Aber es wirkt auch oft wie Schema F. Hier können dann gerade die Elemente Akzente setzen, die aus diesem typischen Raster ausbrechen. Besonders beliebt sind große, markante Headlines, die nicht in Reih und Glied stehen, sondern das Raster aufbrechen und andere Elemente überlappen.

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Wenn sich Elemente (leicht) überlagern, wird das Raster gebrochen und das Design bekommt eine Dynamik.

Mit überlappenden Elementen bekommt das Design einen – zumindest leichten – räumlichen Effekt. Es setzt Akzente und sorgt für mehr Individualität. Auch auf meiner Website setze ich dieses Element gezielt ein:

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Auch auf der hahnsinn-Website überlagern sich manche Elemente.

Weitere Webdesign-Trends

Die Liste an Webdesign-Trends könnte ich noch endlos fortsetzen. Viele sind für zeitlose, klassische Corporate Websites eher uninteressant.
Denn wie gesagt: Trends kommen und gehen.

Die Kunst ist es, gezielt passende herauszufiltern, die die Website modern machen, aber in ein, zwei Jahren nicht veraltet wirken lassen. Und Trends einzusetzen, die die gewünschte Wirkung und die Inhalte unterstützen und nicht davon ablenken.

Ein zeitgemäßes Webdesign setzt die passenden Trends gekonnt ein.

Wenn Sie noch mehr zu Webdesign-Trends lesen möchten, habe ich in meinem Webdesign-Blog noch einige weitere Artikel für Sie parat:

43 wichtige und aktuelle Webdesign-Trends im Überblick

Und falls Sie wissen wollen, wie wir bei einem Relaunch Ihre Website modern und gleichzeitig zeitlos gestalten können, dann melden Sie sich doch einfach!

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